Donnerstag, 3. Dezember 2009

SAKRILEG

Dass ist er also der Film auf den die Welt gewartet hat. »Sakrileg« nach dem gleichnamigen Bestseller von Dan Brown hat über 100 Millionen Dollar gekostet und hat bis nach vor DVD- Start fast 300 Millionen Dollar wiedereingespielt, nicht übel. Doch macht dieser enorme Erfolg den Film automatisch zum Hit? Die Antwort: Nein. Ron Howard schafft es nur im ersten Drittel einigermaßen Spannung aufzubauen und verliert sich dann komplett in der Symbolik. Das war zwar im Buch genauso, doch dort gab es anspruchslose Kurzweil während Howard in seiner Verfilmung der Langatmigkeit verfällt, nur kurz schlägt die Faszination zu, dann wenn Ian McKellan dazu stößt und die Figuren sich über das »Letzte Abendmahl« von Leonardo Da Vinci unterhalten. Der Film besitzt dazu keinerlei filmischen Rhythmus. Der Film hechtet mehr von einem Handlungsort zum nächsten, bringt ein Rätsel nach dem anderen ins Spiel und lässt so keinerlei Raum für die Figuren, die des weiteren wirken als hätte man sie am Reißbrett entworfen: unterkühlt, starr und leblos. Schade, dass Howard nicht mehr aus Brown Bestseller gemacht hat und schade dass sich die Kirche mal wieder pikiert hat und ebenfalls schade, dass die Medien dies wieder breit gewalzt haben und so taten als ob die Kirche sonst nie Filme verbieten wollte (z.B. »Die letzte Versuchung Christi«, »Das Leben des Brian« oder »Dogma«). »Sakrileg« ist als Buch bestimmt ein Phänomen, als Film ist es aber nur ein lang gezogener, zäher Verschwörungs-Thriller mit Top-Besetzung und der schlimmsten Tom Hanks Friseur aller Zeiten. Dass der Film auf DVD ein Verkaufsschlager wird, ist so gut wie sicher, doch egal wie viel Millionen Dollar der Film noch in die Taschen von Dan Brown und Hollywood einwirtschaften wird, ein toller Film sieht anders aus.